Donnerstag, 14. Juli 2011

Tag 11 - Mont-Louis

Heute ging’s früh aus den Federn und entsprechend auch früh auf den Sattel. Da wir in den letzten Tagen immer mit Gegenwind von den Bergen her zu kämpfen hatten, dieser aber üblicherweise erst im Verlaufe des Tages einsetzte, dachten wir uns: Morgenstund hat Gold im Mund.

Stausee von Vinça
(Hin)auf gehts!
Bei strahlend blauem Himmel ging’s los. Das erste Mal, seit wir in Waldkirch losgefahren sind, fahren wir nun absichtlich vom Meer weg: Es geht in die Pyrenäen. Unser Ziel ist Mont Louis – gemäss unserer Recherchen das erste Ort einer Hochebene nach einem Anstieg, der uns schon lange Kopfzerbrechen bereitete.
Manch einer mag nun zu Recht anfügen, man könne doch der Küste entlang nach Spanien gelangen und die Berge halbwegs umfahren. Nun, dem mag so sein. Doch wir kamen irgendwann mal auf die tolle Idee, dass man doch einen Abstecher nach Andorra machen könne. Davon liessen wir uns jetzt nicht mehr abbringen. Und da Andorra inmitten der Berge liegt, hiess es nun: Einfahren für die 1. Pyrenäen-Etappe.

Catalunya
Eus oberhalb von Prades
Den Weg von Canet nach Perpignan zu finden war in etwa gleich schwierig, wie tagszuvor nach Canet zu gelangen. Wir mussten uns auf unser Gefühl verlassen. Erst später gab es einen Radweg, der uns durch Wiesen und Äcker, aber auf halbwegs guten Strassen in die Agglomeration Perpignans führte. Auf der Hauptstrasse gelangten wir ins Zentrum. Kurz vor der Innenstadt hielten wir aber gleich nach Le Soler bzw. El Soler. Denn seit Saint-Marie Plage bzw. Santa Maria del Mar, also seit gestern, befanden wir uns in Katalonien. Viele Schilder waren nun zweisprachig beschriftet.

Selbst der Staat wünschte uns eine gute Reise
Schnell durch!
Irgendwo an einer Durchfahrtstrasse in Perpignan wurden wir plötzlich anhand eines uns mittlerweile gut bekannten Schildes der Strasse verwiesen. Da unsere Karten nicht für die engen Stadtstrassen ausgelegt waren, hiess es nun, unserem Gefühl zu vertrauen. Auf holprigen Strassen gelangten wir – mit Zwischenhalt bei einer Bäckerei für das obligate Frühstück und das Proviant-Baguette – auf die andere Seite der Stadt. Der Proviant war wichtig. Es war schliesslich der 14. Juli, seines Zeichens französischer Nationalfeiertag. Wir wussten nicht, wie oft wir Gelegenheit haben würden einzukaufen.

Nächste Ausfahrt: Le Soler!
Fort Liberia oberhalb Villefranche
An einem grossen Kreisen folgten wir wieder den Wegweisern nach Le Soler. Wir wunderten uns ein wenig. Die Strassen waren breit und in gutem Zustand. Der Radstreifen war ebenso grosszügig ausgelegt. Doch wir waren uns sicher, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. In Frankreich kann man aufgrund der Verhältnisse der Strassen nicht auf ihre Kategorie schliessen. Mancherorts sind Autobahnen so schmal wie andernsorts Ortsdurchfahrten. Manchmal sind aber auch Radwege so breit wie ganze Strassen und du fragst dich, wo denn die anderen Verkehrsteilnehmer bleiben.
Wir fuhren also unbekümmert unseres Weges. Erst als uns die entgegenkommenden Fahrzeuge immer wieder zuhupten und Lichtzeichen gaben, begannen wir uns zu hinterfragen. Komischerweise hat von den Fahrzeugen, die in unsere Richtung fuhren, nur eines gehupt. Einige Kilometer weiter stellten wir fest, dass wir tatsächlich auf der Autobahn unterwegs waren. Doch da wir extrem zügig vorankamen und kaum Verkehr war, entschieden wir uns noch die wenigen Kilometer bis Le Soler durchzuziehen. Dort haben wir dann die Ausfahrt genommen und folgten von nun an der Hauptstrasse, die zwar parallel lief, aber immer wieder durch Ortschaften führte.
Auf der Autobahn merkten wir kaum etwas vom Wind. Links und rechts der Strasse gab es Bäume und Gebüsch. Wir waren ziemlich windgeschützt unterwegs. Dieser Schutz fehlte uns aber auf der Hauptstrasse. So kam es, dass die Kilometer ab El Soler einiges strenger wurden als jene zuvor und wir uns öfters wünschten, dass wir noch etwas auf der Autobahn geblieben wären.

Villefranche
Drive-In
Doch so gelangten wir eben mit mehr Anstrengung über Saint-Féliu nach Millas. Obwohl oder gerade weil wir kaum vorankamen, waren wir schon ziemlich k.o. Beim Supermarkt gab’s also erst noch eine Pause und damit ein zweites, ausgiebigeres Frühstück. Als wir vor dem Geschäft sassen, sahen wir etwas auch für uns Neues: Gleich nebenan in einem Nebengebäude gab es einen Drive-In. Nicht aber für Fastfood oder wofür wir es noch kennen, sondern für Brot. Baguette und Croissants bestellen, einmal um den Parkplatz zum zweiten Fenster, mitnehmen und weg. Ils sont délirés, les Francais!

Alles oder nichts!
Weiter geht’s – natürlich immer gegen den Wind – nach Néfiach und Ille-sur-Tête. Nach diesem Ort kam es zum grössten Schreckmoment der gesamten Reise. Wir erreichten eine Kreuzung. Der Wegweiser zeigte nach Südwesten in Richtung Prades und Andorra. So weit, so gut. Doch der Wegweiser war grün und nebenan stand noch das Autostrassen-Schild. Diese Strasse konnten wir also nicht nehmen. War unsere Reise hier zu Ende? Es gab nur eine Strasse, die die Berge nach Mont-Louis hinaufführt. Sollte diese tatsächlich eine Autobahn sein? Sollte unsere Reise an einem verlassenen Kreisel hinter Ille-sur-Tête abrupt enden? Das konnten und wollten wir nicht glauben. An dieser Kreuzung gab es noch eine zweite Strasse, die – mehr oder weniger – in dieselbe Richtung führt. Nun hiess es: alles oder nichts!

Es wird steiler
Irgendwo im Aufstieg
Auf einer schön angelegten, alten Bergstrasse gelangten wir in die richtige Richtung. Wir erwarteten eigentlich bis Prades ein relativ flaches Teilstück. Doch ab hier sollten wir nun also beginnen, unsere Höhenmeter zu sammeln. Bis Mont-Louis sollten es 1500 sein. Hier begannen die Strassen nun zu steigen. Durch Wälder und entlang eines wilden Baches fuhren wir weiter. Zu unserer grossen Erleichterung merkten wir bald, dass die Strasse parallel zu Autobahn verlief – und dass uns andere Radfahrer entgegenkamen: auf die Frage, ob man weiterkommt, immer ein gutes Zeichen.
Tatsächlich war nach nicht einmal zwei Kilometern auch die Autobahn fertig und wir wurden wieder auf die grosse Strasse geleitet. Mit leider relativ viel Verkehr ging es weiter. Im Verlaufe dieses Tages waren wir aber oft froh, dass die Franzosen ihre Unabhängigkeit feiern. Denn an einem normalen Donnerstag hätte es sicher bedeutend mehr Verkehr gehabt. Auf der Route National ging es also aufwärts, vorerst bis zum Vinça-Stausee. Am See machten wir auf der Strasse stehend eine kurze Verschnaufpause. Das Wetter war eigentlich perfekt. Die Sonne schien, die Temperaturen aufgrund der steigenden Höhe aber durchaus angenehm. Der Wind sorgte für zusätzliche Abkühlung – leider auch für zusätzliche Anstrengung. Auf einer halbwegs flachen Strasse gelangten wir nach Prades. Eingangs des Ortes machten wir eine weitere Pause – Mittagsrast beim Supermarkt.

Nach Prades war das nächste Ziel in unseren Köpfen schon Mont-Louis. Wir waren zeitig dran, es war erst kurz nach Mittag und wir hatten schon Zweidrittel der Strecke – Zweidrittel der Höhenmeter sollten aber erst noch folgen. Leicht ansteigend ging es nach Ria und weiter nach Villefranche-de-Conflent. Die Steigung war ideal, um sich daran zu gewöhnen. Von mir aus hätte es den ganzen Nachmittag so weitergehen können. Doch ich wusste, dass mir dieses Wünschen nicht viel bringen würde.

Bei Olette
Da steppt der Putz
Nach ein paar Fotos vor der Festung von Villefranche ging es über Serdinya und Joncet le Sola weiter nach Olette. Auf dem Dorfplatz hielten wir kurz an. Mit einer kalten Cola aus dem Café nebenan bestaunten wir das Chaos, das noch auf dem Platz herrschte von der Feier des Vorabends. Obwohl es bereits Nachmittag war, schlief noch das ganze Dorf. Die Oletter müssen gestern ziemlich auf den Bär gehauen haben.

Das mit dem Bären
A propos „auf den Bär hauen“: Der Spruch wurde, neben vielen anderen, zum grössten Running-Gag unserer Reise. Als wir seinerzeit in Neuchâtel dem Ufer entlang schlenderten, quatschten wir über dies und das und natürlich auch über das Festival. Irgendwie hat mein Bruder dann die Sprichwörter „hier steppt der Bär“ und „auf den Putz hauen“ verwechselt, gekreuzt und vertauscht – ob absichtlich oder nicht sei dahin gestellt. Jedenfalls „steppt jetzt der Putz“ oder in unserem Fall „haute man auf den Bären“. Immer, überall, bei jeder Gelegenheit, so fest man kann…

Der gelbe Wurm
Nach Olette ging es stetig bergauf. Mal weniger, oft mehr. Doch die Landschaft war wunderschön. Grüne Hügel, hohe Berge, tiefe Täler, blauer Himmel: Vor allem auf den flacheren Stücken konnte man das Gebotene in vollen Zügen geniessen. Die Steigung war noch immer nicht so schlimm wie befürchtet. Es ging immer leicht aufwärts, aber steile Anstiege waren sehr selten. So erreichten wir einige Tunnels und unzählige Pedalumdrehungen später Thuès-les-Bains. Kurz nach Thuès-entre-Valls sahen wir zum ersten Mal den Train Jaune. Eine Zahnradbahn, die dieselben Höhenmeter zurücklegt wie wir. Sie fährt von Villefranche bis Latour-de-Carol, wo wir morgen noch vorbeikommen sollten.

Es wird noch steiler
Von nun an wurden die Strassen steiler. Dennoch gelangten wir nach Fontpedrosa. Doch die grössere Steigung machte sich – zumindest bei mir – schnell bemerkbar. Plötzlich wurden die Beine viel schneller müde, das Fahren wurde extrem anstrengend. Nun war der Zeitpunkt also gekommen: Der Körper wird müde, der Kopf muss kompensieren. Aufgeben verboten!
In Sauto kreuzte uns der Zug. Er kam von oben, für uns ging’s bergauf. Die Zugpassagiere winkten und riefen aus den offenen Wagen. Es schien, sie konnten kaum glauben, dass sich jemand mit dem Velo diese Route antut. Doch für uns war es mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden, dieses Aufwärts und Vorwärts.
Die Kurven wurden nun enger, die Abhänge steiler. Die Strasse auch. Kurve um Kurve ging’s bergauf. Wir wussten nur kilometermässig, dass es nicht mehr sehr weit sein konnte. Wie immer in solchen Anstiegen galt die Regel: Jeder fährt sein Tempo. So zog mein Bruder schnell mal weg. Ich trottete hinterher, teilte meine Kräfte ein, so gut es ging, und machte mir eine Freude daraus, die verdutzten Gesichter der Autofahrer zu sehen, wenn ich sie mit einem Lächeln im Gesicht ansehe. Das war gute Unterhaltung!

Le Train jaune
Mentos-Pause
In einer der vielen Kurve waren aber meine Beine dann doch zu müde. Und das Sitzen wurde unbequem. Ich stieg ab und setzte mich auf die Mauer, die als Strassenabsperrung diente. Mit ein paar Mentos aus meinem Rucksack gab’s wieder so genannt schnelle Energie. Für die letzten Meter, wie ich hoffte. Mein Bruder war mittlerweile nicht mehr zu sehen. Er war wohl schon oben, als ich noch da sass. Nach der Pause ging’s also weiter. Noch einmal links, noch einmal rechts und in der letzten Linkskurve sah ich schon, dass mein Bruder auf der Anhöhe auf einem Rastplatz stand. Und dann, geschafft.

Swiss Power
Er war mittlerweile mit einer Frau und ihrer Tochter ins Gespräch gekommen. Sie kamen aus der Westschweiz, waren mit dem Auto unterwegs. Und sie konnten kaum glauben, was wir geschafft hatten. Für uns war das noch nicht genug, doch das überforderte wohl ihre Vorstellungskraft. Sie waren so nett und machten noch ein Foto von uns beiden mit dem Tal im Hintergrund. Dann verabschiedeten wir uns. Doch als die beiden schon fast weg waren, kam die Tochter zurück und brachte uns eine Tafel Schokolade, rot eingepackt, mit weissem Kreuz: „Swiss Power!“ sagte sie nur lachend.

Bestes Hotel am Platz
Wir genossen den atemberaubenden Blick ins Tal. Nun, der Blick war zwar schön, aber was ihn atemberaubend machte, war die Leistung, die wir vollbringen mussten, um ihn geniessen zu können. Doch wir waren noch nicht ganz am Ziel. Also nochmals aufsitzen! Doch bereits einige Höhenmeter und wenig später erreichten wir die Anhöhe, wo uns das Ortschild von Mont-Louis ein schnelles Ende ermöglichte. Hier waren wir nun, 90 Kilometer und 1500 Höhenmeter von Canet entfernt. Es war eine Wohltat, mal wieder kühle Bergluft zu atmen anstatt der teils doch stickigen Stadt-, mindestens jedoch trockenen Meeresluft. Wir machten uns müde aber gut gelaunt auf Hotelsuche. Eines lag zwar vor den Toren der in eine Mauer gebauten Stadt. Doch es sah nicht wirklich einladend aus. So begaben wir uns in die Stadt. Wobei Stadt übertrieben ist und man es gerade noch als Dorf bezeichnen mag. So waren wir schnell rum. Ein paar Restaurant, aber nur ein Hotel. Als wir davor standen, wussten wir aber nicht, ob es nur heute geschlossen hatte oder ob es wegen zu länger geschlossen bleibt. So blieb uns nichts anderes übrig, als doch zum Hotel vor den Mauern zu gehen. Es schien, das Beste am Platz zu sein.

Surprise
80er-Jahre-Style
Mein Bruder ging durch die Arkaden zur Reception, während ich draussen wartete. Ich konnte durch das Fenster die Unterhaltung beobachten, die er mit der Dame am Empfang führte. Er kam raus, fragte mich, ob der Preis ok sei. Die 42 Euro waren natürlich ok. Bei der Müdigkeit in meinen Beinen hätte es schon einiges mehr kosten müssen, als diese 42 Euro. So gingen wir hinein, checkten ein. Und schon gab’s die ersten beiden Überraschungen: Zum einen war der Dame völlig egal, was wir mit unseren Rädern machten. Wir müssten sie halt irgendwo hinstellen, meinte sie in unglaublicher Gleichgültigkeit. Die zweite Überraschung war der Zimmerpreis. Plötzlich war die Übernachtung doppelt so teuer. Der Preis war scheinbar pro Person. Noch jetzt frage ich mich, ob das wirklich so war oder einfach auf die Laune der Dame ankam.

Die Hexe
A propos Dame: Die Frau mit ihren langen braunen Haaren, dem unfreundlichen Gesichtsausdruck und der völligen Teilnahmslosigkeit ist die wohl unsympathischste Person, die uns auf unserer gesamten Reise begegnet ist. Wir waren uns nicht sicher, in wieweit wir ihr Vertrauen schenken durften und waren froh, so wenig wie möglich mit ihr zu tun zu haben. Wenn ihre Vorfahren gleich waren, konnten sie wohl im Mittelalter dem Scheiterhaufen entfliehen und wurden stattdessen aus der Stadt vor die Mauern getrieben. Frei nach Bart Simpsons Motto: „Hexe, Hexe, Hexe!“

Willkommen im Spuk-Grand-Hotel
So bezogen wir also unsere Zimmer im Hotel – einem Hotel, das aussah, wie ein Grand Hotel aus den 80er-Jahren. Rote Teppiche an den Wänden, arttypische Balkone, alte Badezimmer mit Badewanne, Mobiliar aus dunklem Holz und ein Haus, das viel zu gross war. Wir sahen keine anderen Gäste. Nur ab und an war ein Kindergeschrei zu hören. Viele Türen, die aus den vielen Treppenhäusern führen sollten, waren verschlossen. Im Notfall einen Fluchtweg zu finden, wäre zur Glückssache geworden. So aber erkundeten wir das Hotel. Wir suchten uns unseren Weg aus dem Hotel, um noch im Laden im Dorf Getränke zu kaufen. Den Weg nach draussen fanden wir, doch bei einer Tür fragten wir uns, was mit wohl "la marche" heisst. An der Tür hing ein Schild mit der Aufschrift "Attention à la marche". Erst als mein Bruder die Stufe im Türrahmen hinunterstolperte, brachten wir "la marche" mit einem Absatz in Verbindung. Dass ich das lustiger fand als er, erklärt sich wohl von selbst. Neben unserer Einkaufstour fanden wir heraus, dass gleich nebenan ein Hallenbad war, das für Hotelgäste frei zu Verfügung stand. Also Badehose packen (die ich im Gegensatz zu meinem Bruder noch nicht nach Hause geschickt hatte, aber er improvisiert ja gern) und los ging’s! Es war einfach herrlich. Warme Duschen, warme Pools und ein schön heisser Whirlpool. So vergass man die strengen Kilometer, die hinter einem lagen, schnell wieder.

Das Möchte-gern-Stück-Boeuf
Anschliessend ging’s zum Abendessen. Nach einer Runde im Dorf und rundherum mussten wir feststellen, dass das Angebot sehr mangelhaft war. Wir entschieden uns aufgrund mangelnder, passender Alternativen für das Restaurant unseres Hotels. Für etwa 13 Euro gab’s ein Menu: Salat als Vorspeise, Hauptgang nach Wahl und Dessert nach Wahl. Nun, die Wahl beim Dessert mit dem Schoko-Kuchen war sehr gut. Doch der Hauptgang bleibt mir wohl noch lange in Erinnerung: Pièce de boeuf. Ein paar Kartoffeln, Fenchel, den ich nicht mag und trotzdem gegessen habe, und ein Stück, das wohl Fleisch sein sollte, in Tat und Wahrheit bei uns aber als Siedfleisch noch gut verkauft wäre. Ich schnitt ab, was nach Fleisch und nicht nach Sehne oder Fett aussah. Dem Dessert sei dank, war das Essen alles in allem aber genug und halbwegs gelungen.

So verkrochen wir uns auf unser Zimmer. Noch kurz standen wir auf dem Balkon, betrachteten die sich uns bietende Kulisse mit den Bergen, dem Nebel und dem speziellen Licht. Schliesslich lagen wir in die Betten und schliefen bei Temperaturen ein, die nach tagelangen Hitzenächten und -tagen eine Wohltat waren.



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